Nachlese: 30. Internationale HPH-Konferenz in Hiroshima

Mit mehr als 800 Teilnehmer:innen war die 30. Internationale Konferenz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen ein großer Erfolg. Das Leuchtturmevent des International Network of Health Promoting Hospitals & Health Services (HPH) fand zum Thema “The contribution of Health Promoting Hospitals and Health Services to health equity” vom 6. bis 8. November 2024 in Hiroshima statt, mit dem japanischen HPH-Netzwerk als Gastgeber. Das ONGKG war dabei stark vertreten und trug damit zum Erfolg der Konferenz bei.

Das absolute Highlight der Konferenz war die Eröffnungsrede von Michiko Kodama, Deputy Secretary General der Japan Confederation of A- and H-Bomb Sufferers Organizations Nihon Hidankyo, jener Organisation, der 2024 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Als Hibakusha, also Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, hat Frau Kodama mit ihren Aussagen und ihrem Einsatz die weltweite Bewegung für die nukleare Abrüstung maßgeblich beeinflusst und die Bedeutung von Chancengerechtigkeit im Gesundheitswesen unterstrichen.

In fünf Plenareinheiten beleuchteten rennomierte Keynote-Speaker wie Fran Baum (Stretton Health Equity, Stretton Institute, University of Adelaide, Australien), Richard G. Wilkinson (University of Nottingham, Großbritannien), Kheng Hock Lee (SingHealth Community Hospitals, DukeNUS Medical School, Singapur) und Mihi Ratima (Taumata Associates, Te Hāwera, Aotearoa, Neuseeland) den Beitrag gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen zur gesundheitlichen Chancengerechtigkeit, im Einklang mit den Prinzipien der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation.

Dabei wurden folgende Schwerpunkte gesetzt:

• Die Bedeutung von Chancengerechtigkeit für die Gesundheit und die Rolle der Gesundheitsversorgung und von Innovation für Chancengerechtigkeit.
• Strategien von gesundheitsfördernden Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen zur Förderung von gesundheitlicher Chancengerechtigkeit.
• Ansätze zur Verbesserung von gesundheitlicher Chancengerechtigkeit für Patientinnen und Patienten.
• Beiträge von gesundheitsfördernden Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen zur Förderung von gesundheitlicher Chancengerechtigkeit in der Community.
• Die Rolle von HPH-Netzwerken bei der Förderung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit über den Gesundheitssektor hinaus.

Zu diesen Themen wurden rund 870 Abstracts eingereicht, die vom wissenschaftlichen Programmkommittee begutachtet wurden. Davon wurden 605 Beiträge für Präsentationen in 30 Oral-Sessions und Workshops, 12 Mini-Oral-Sessions und drei Postersessions angenommen.

Beiträge aus Österreich

Auch Österreich war stark vertreten: Birgit Metzler (Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Gesundheitssystem/KoGuG an der Gesundheit Österreich GmbH/GÖG) präsentierte im Symposium „Contribution of Age-friendly Hospitals & Health Services to Health Equity – Experiences from East and West“ das Anerkennungsverfahren für altersfreundliche Gesundheitseinrichtungen des ONGKG, das sich im internationalen Vergleich durch einen eigenen Standard zur Gesundheit der älterwerdenden Mitarbeiter:innen auszeichnet. Gemeinsam mit ihren Kolleg:innen Julia Eder und Andreas Ronge-Toloraya stellte sie außerdem ein Poster zur Entwicklung von Standards für klimafreundliche und gesundheitsfördernde Gesundheitseinrichtungen vor.

John Schlömer (KoGuG/GÖG) war als Discussant in einem vom WHO-Regionalbüro für Europa organisierten Round Table zum Thema "Quality of Care at the System Level: Towards Equitable Outcomes" eingeladen und präsentierte dort sowie in einer Oral Session über Gesprächsqualität im Gesundheitssystem und Implementierungserfahrungen aus Österreich. Johanna Leeb (Wiener Gesundheitsverbund/WIGEV) stellte das Projekt "Gesundheitsmultiplikator:innen im WIGEV" vor, das auf viel Anklang gestoßen ist. Georg Hinterholzer (Klinik Favoriten) präsentierte die Klinische Ethikberatung und das Ethikboard der Klinik Favoriten, das 2023 den ersten Platz beim ONGKG-Mitgliederpreis erzielte.
 
Alle Konferenzbeiträge wurden gesammelt in einem Abstractband veröffentlicht. Darüber hinaus sind die Präsentationen der Plenarvorträge, jene der Paralleleinheiten und die Poster zum Download auf der Konferenzwebsite verfügbar: 

www.hphconferences.org/hiroshima2024.

Erfreulicherweise wurde bereits ein Ausblick auf die nächste internationale HPH-Konferenz gegeben. Diese ist für Mai 2026 in Malmö, Schweden geplant. Wir halten Sie auf dem Laufenden!