Erfahrungsbericht zur KAGes Klima- und Energiestrategie PROKlima+
Dipl.-Ing. Rudolf Elsenwenger
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes)
Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) mit 20 Krankenhaus-Standorten, 4 Pflegezentren und über 18.000 Mitarbeiter:innen ist das größte Dienstleistungsunternehmen der Steiermark und der größte steirische Arbeitgeber. Der Betrieb aller Einrichtungen benötigt eine entsprechende Infrastruktur, große Mengen an Verbrauchsgütern und Energie. Dazu kommen interne und externe Dienstleistungen und die An- und Abreise von Mitarbeiter:innen, Patient:innen, Besucher:innen und Lieferant:innen.
Laut einer Studie des Klima- und Energiefonds betragen die direkten und indirekten CO2-Emissionen des Gesundheitssektors 7 % des nationalen Anteils. Krankenhäuser sind wesentliche Verursacher dieser Emissionen. Die KAGes hat mit einem jährlichen Fremdenergiebezug von rund 260.000 MWh auch eine hohe Klimarelevanz mit derzeit jährlichen direkten Emissionen von rund 25.000 Tonnen CO2-Äquivalenten (Energieträger und Narkosegase).
Die KAGes nimmt ihre Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz sehr ernst. Umwelt- und Klimaschutz gehört wie der Gesundheitsschutz der Menschen zu den zentralen Unternehmensleitwerten. Eine interne Umweltorganisation wurde bereits in den 1990er Jahren aufgebaut und wird in allen Standorten gelebt. Als erstes Unternehmen im Eigentum des Landes Steiermark hat die KAGes bereits 2010 das Klimaschutzprogramm „PROgramm KLIMAschutz“ erstellt, in dem Klimaschutzziele für das Jahr 2020 festgelegt wurden und durch innovative Umsetzungsbeispiele gegenüber 2005 eine jährliche Einsparung von rund 47.000 Tonnen an CO2-Emissionen erzielt. 2020 wurde die Klima- und Energiestrategie PROKlima+ beschlossen. Die KAGes legt damit den Weg für die nächste Dekade mit der Vision zu einem klimaneutralen und energiesicheren Gesundheitsunternehmen ab 2040 fest.
Werkzeuge sind innovative Wärme- und Energieversorgung und zukunftsfähige, „enkelfitte“ Bauten. Gesundheit wird jedoch auch durch gute Aufenthaltsqualitäten und Grün in Innen- und Außenräumen unterstützt. Energieeffizienter Betrieb und sorgsamer Umgang mit Ressourcen – die wesentlichen Hebel für den Klimaschutz – gelingen jedoch nur mit dem Mitwirken aller Mitarbeiter:innen. Das Bewusstsein, dass jede:r Einzelne etwas beitragen kann, muss in Zukunft noch gestärkt werden. Es soll verstärkt kommuniziert werden, dass Klimaschutzaktivitäten ein wichtiger Teil der Gesundheitsprävention sind.
Die Umweltpolitik der KAGes formuliert konkrete Klimaschutzziele für 2025. Durch die Umsetzung der PROKlima+ Ziele bis 2025 werden jährlich weitere rund 4.800 Tonnen an CO2-Äquivalenten vermieden. Bewusst ist aber auch, dass in den Folgejahren die jährlichen CO2-Reduktionen und der Anteil an erneuerbarer Energie noch deutlich zu steigern sind, um bis 2040 klimaneutral zu sein.
Neben den direkten Treibhausgasemissionen aus den betrieblichen Tätigkeiten betragen die indirekten Treibhausgasemissionen rund den Faktor 8. Diese entstehen z. B. durch Produkte, Dienstleistungen, Ver- und Entsorgung, etc. Für Produkte, die die KAGes beschafft, soll in Zukunft verstärkt der CO2-Fußabdruck mitbetrachtet werden, damit Kauf- und Investitionsentscheidungen noch bewusster getroffen werden können. Gesunde und regionale Produkte, Mehrweg, Energieeffizienz und Reduktion der Verpackungen aus Kunst- und Verbundstoffen spielen dabei eine wichtige Rolle.
In den KAGes Standorten werden in den nächsten Jahren die höchsten direkten Einsparungen an CO2-Emissionen durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern für die Wärmeversorgung und der Nutzung von Geothermie und Sonnenenergie erreicht. Gefolgt durch Betriebsoptimierungen und Energieeffizienz bei den Großanlagen. Die Maßnahmen zur Förderung von klimafreundlichen und aktiven Mitarbeiter:innenmobilität bewirken jedoch auch beträchtliche Reduktionen der CO2-Emissionen.
Die KAGes Klima- und Energiestrategie ist als Download zu finden unter: https://www.kages.at/ueber-uns/klimaschutz