Der ökonomische Nutzen von Gesundheitsförderung und Prävention (in Gesundheitseinrichtungen) – wie werden wir den eigenen Ansprüchen gerecht?
ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann
Geschäftsführer, Gesundheit Österreich GmbH
Wesentliche (ökonomische) Ziele einer öffentlichen, am Gesamtwohl ausgerichteten, Gesundheitsversorgung sind es, einerseits (finanzielle) Ressourcen dorthin zu lenken, wo mit den eingesetzten Mitteln der größte Nutzen (im Sinne von Health Gain) erzielt werden kann, und andererseits dafür Sorge zu tragen, dass der Mitteleinsatz dann auch in einer Form erfolgt, die tatsächlich den maximalen Gegenwert bringt.
Der Umsetzung dieser Prinzipien kommt insbesondere im Bereich der kurativen Versorgung besondere Bedeutung zu (etwa bei der Bewertung neuer Therapien oder dem Vergleich verschiedener Behandlungssettings), doch auch in die Gesundheitsförderung und Prävention findet das ökonomische Rational häufig Eingang, sowohl seitens der Finanziers, in dem Wirkungsnachweise und alternative Nutzenbetrachtungen verlangt werden, als auch seitens der Anbieter von Leistungen der Gesundheitsförderung und Prävention, von welchen häufig der „Return in Investment“ letzterer mit kurativen Versorgungsangeboten verglichen wird.
Ausgehend von dieser Beobachtung bearbeitet der Beitrag systematisch jene Kriterien, an denen sich in der Regel der (ökonomische) Wirkungsnachweis unter Berücksichtigung der Anforderungen der Evidenzbasiertheit orientiert. Ausgehend von einem Vergleich zwischen „Evidence-based Medicine“ und „Evidence-based Public Health“ werden gute Praktiken in der ökonomische Nutzenbewertung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention aufgezeigt und der Beitrag dieser Maßnahmen im Setting Gesundheitseinrichtungen diskutiert.
