Nachhaltige Gesundheit - Was jetzt zählt
Zum Thema der Konferenz
Gesundheit und Nachhaltigkeit sind derzeit im Fachdiskurs und in der öffentlichen Wahrnehmung gleichermaßen präsent. Die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, aber auch Umwelt und Klimaschutz beschäftigen Gesundheitseinrichtungen nach wie vor – sei es auf Seiten der Beschäftigten aller Berufsgruppen oder der Patient:innen und ihrer Angehörigen. Die Pandemie hat in vielen Bereichen existierende soziale Ungleichheiten verschlimmert und neue geschaffen.
Auch Gesundheits- und Pflegeberufe sind dadurch in eine neue Krise geraten, das Spannungsfeld des eigenen Berufsbildes und der medialen Berichterstattung über die Profession ist vielgestaltig. Neben erforderlichen strukturellen Anpassungen in der Arbeits- und Lebenswelt der Beschäftigten im Gesundheitswesen haben nachhaltige, systematische Gesundheitsförderungsmaßnahmen einen hohen Stellenwert in der Normalisierung der Situation im Gesundheitssektor. In der ersten Plenarsession der Tagung werden Chancen und Risiken, die im Gesundheitssystem aus der Pandemie entstanden sind, beleuchtet und mit Zukunftsaussichten verknüpft.
Belastende Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor sind aktuell ebenso beanspruchend wie wachsende Herausforderungen für die Organisationen durch fortschreitende klimatische Veränderungen. Nicht nur in Österreich sind Gesundheitseinrichtungen vom Klimawandel betroffen, der sich direkt und indirekt auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirkt. Vielfältige gesundheitspolitische und sektorübergreifende Anstrengungen sind entscheidend, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern bzw. sich an diese anzupassen. Die Konferenz betrachtet den Aspekt der klimatischen Nachhaltigkeit in der zweiten Plenarsession, holt Best Practice Beispiele vor den Vorhang und präsentiert Ideen, wie Antworten auf diese klimatischen Herausforderungen gestaltet sein könnten.
Für die nachhaltige Entwicklung von Gesundheit ist es zentral, eine gesunde Umwelt und systematische Gesundheitsförderung in einem Konzept zu vereinen – bestenfalls in Maßnahmen im ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereich. Sie sollen von dauerhafter, positiver Wirkung für die Gesundheit sein und auf strukturelle Veränderungen abzielen. Politische Konzepte zur nachhaltigen Gesundheitsförderung existieren bereits auf unterschiedlichen Ebenen. Die EU hat unter der Präsidentschaft Portugals 2021 bspw. verstärkt Initiativen unter dem Motto: „Time to deliver: a fair, green and digital recovery“ ins Leben gerufen. Ökologisch nachhaltige Gesundheitsförderung ist also eine, die in ihrem Handeln bewusst Ressourcenverbrauch und Umweltbelastungen zu vermeiden versucht.
Nachhaltige Gesundheitsförderung bedeutet aber auch, Strukturen zu schaffen, die dauerhafte Gesundheitsförderung gewährleisten. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz setzte dazu Anfang 2022 den Startschuss für eine eigene „Agenda Gesundheitsförderung“ im Rahmen derer drei neu errichtete Kompetenzzentren zur Drehscheibe der Entwicklung und der zukünftigen Ausrichtung der Gesundheitsförderung in Österreich und damit im Gesundheitssystem werden.
Und auch das ONGKG hat 2022 seine Strategie aktualisiert und widmet sich verstärkt den Strukturen und gelingenden Bedingungen, um nachhaltige Gesundheitsförderung in seinen Mitgliedsorganisationen zu unterstützen. Die ONGKG-Strategie wird in der dritten Plenarsession der Tagung vorgestellt. Darüber hinaus legt das ONGKG einen Forderungskatalog an Politik und relevante Stakeholder vor, der abschließend auf dem Podium in spannender Runde diskutiert wird.
Weitere Programmpunkte der 26. ONKGK-Konferenz werden die Möglichkeit bieten, sich erstmals seit 2019 wieder mit Kolleginnen und Kollegen zu Themen der Gesundheitsförderung in Gesundheitseinrichtungen persönlich auszutauschen und zu vernetzen. Umrahmt wird das Konferenzprogramm von ansprechenden Prä-Konferenz-Workshops sowie dem traditionellen Konferenzabend mit der Verleihung der Anerkennungsurkunden und des Mitgliederpreises am ersten Konferenztag.